Leitbild und Geschichte

Der Deutsche Chorverband Pueri Cantores besteht seit 1951 und wird heute von ca. 480 kirchlichen Chören (Knaben-, Mädchen-, Kinder, und Jugendchöre) mit mehr als 20.000 Sängerinnen und Sängern getragen. (Stand: Januar 2024)

Zuerst leitete der Mainzer Domkapellmeister Prof. Dr. Georg Paul Köllner den Verband, von 1963 an der Rottenburger Domdekan Prälat Dr. Hubert Wurm, von 1972 an der Würzburger Domkapellmeister Siegfried Koesler, von 1984 bis 1995 der Essener Domkantor Georg Sump, von 1995 bis 2007 Diözesankirchenmusikdirektor Wilm Geismann, Freiburg und wurde 2007 von Matthias Balzer, Trier abgelöst. Von 2019 – 2023 war Judith Kunz, Domchordirektorin Limburg die erste weibliche Präsidentin. Seit September 2023 steht Elisabeth Lehmann-Dronke (Erfurt) an der Spitze des Verbands.

Der Chorverband möchte, wie es in seiner Satzung heißt, „die kirchlichen Knabenchöre, Mädchenchöre, Kinderchöre und Scholen in Deutschland in ihrer musikalischen, kulturellen, erzieherischen und religiösen Arbeit … unterstützen und ihre gegenseitige, freundschaftliche Verbundenheit, wie die mit den Pueri Cantores anderer Länder … fördern, und die Gründung neuer Chöre und Scholen anregen“. Lob Gottes, Begegnung in Freundschaft und Einsatz für den Frieden sind traditionell die drei Säulen der PUERI CANTORES-Arbeit.

Der Verband bildet eine Arbeitsgemeinschaft des Allgemeinen Cäcilienverbandes (ACV) und ist als Nationalverband Teil des Internationalen Chorverbandes PUERI CANTORES, der sich über alle Kontinente erstreckt. Seit seiner Gründung hat sich der deutsche Chorverband zum mitgliederreichsten Nationalverband innerhalb der FIPC (Foederatio Internationalis Pueri Cantores) entwickelt.

Die Deutsche Bischofskonferenz unterstützt und fördert seine Arbeit. Fast alle deutschen Bistümer haben einen bischöflichen Beauftragten für den Pueri Cantores Verband ernannt, der Sitz und Stimme im Nationalkomitee hat. In den Diözesen Rottenburg-Stuttgart, Regensburg, Paderborn, Limburg, Freiburg, Trier, Köln, Speyer, Mainz, München und Freising, Passau, Münster, Würzburg, sowie im Zusammenschluss für die Region-Ost bestehen bereits Diözesanverbände der PUERI CANTORES. Weitere Gründungen sind in Planung.

Die vielen Aktivitäten des Verbandes erstrecken sich vor allem darauf, freundschaftliche Verbindungen zwischen den Chören und ihren Chorleiter:innen zu schaffen, die Begegnung der Chöre bei regionalen, nationalen oder internationalen Chortreffen zu ermöglichen und den Chorleiter:innen durch Fort- und Weiterbildungsangebote, Notengaben und Informationen Anregung und Hilfe für ihre Tätigkeit zu verschaffen.

 

Übersicht über vergangene Chortreffen und -feste:

  • deutsche Chortreffen in Essen (1965 – 2.000 Teilnehmer, 1986 – 2.500 Teilnehmer), Rom (1967 – 1.200 Teilnehmer), Köln (1998 – 2.500), Münster (2008), Würzburg (2011), Trier (2015) und Paderborn (2019).
  • internationale Chortreffen in Rom (1951), Köln (1953), Rom (1954), Paris (1956), Lourdes (1958), Rom (1969/61), Madrid (1963), Loreto-Rom (1964), Rom (1967), Würzburg (1970), s`Hertogenbosch/Holland (1972), Rom (1974/75), London (1976), Wien (1978), Rom (1980/81), Brüssel (1982), Paris (1985), Rom 1988/89), Maastricht (1990), Salamanca/Spanien (1991), Rom (1993/94), Kanada (1995), Salzburg (1996), Barcelona (1998), Rom (2000), Lyon (2002), Köln (2004), Rom (2005/2006), Krakau (2007), Stockholm (2009), Rom (2010/2011), Granada (2012), Washington D.C. (2013), Paris (2014), Rom (2015/2016), Rio de Janeiro (2017), Barcelona (2018), Florenz (2022) und Rom (2023/2024),  jeweils mit 3.000 bis 12.000 Teilnehmern.
  • Spartentreffen der Mädchen-, Knaben- und Jugendchöre fanden bis 2013 ohne festen Turnus statt; so u.a.: Knabenchortreffen in Mainz (1991 – 800 Teilnehmer), Mädchenchortreffen in Hildesheim (1981 – 260 Mädchen), Altötting (1983 – 340 Mädchen), Limburg (1988) und Fulda (1994): Jugendchortreffen in Friedrichshafen (1993 – 800 Jugendliche) und in Kevelaer (2000 – 250 Jugendliche)
  • 2013 fanden die Spartentreffen erstmals in einem Jahr statt: Paderborn (Mädchenchöre), Köln (Knabenchöre), Speyer (Jugendchöre)
  • Spartentreffen 2017: Rottenburg (Mädchenchöre), Würzburg (Knabenchöre), Regensburg (Jugendchöre)
  • Spartentreffen 2021: Coronabedingte Verschiebungen: Knabenchöre 2022 (Essen), Jugenchöre 2023 (Münster), Mädchenchöre 2026 (Limburg).

Chorleitertagungen, die auch immer als Weiterbildungsveranstaltungen genutzt werden, meist in Verbindung mit Hospitationen bei ausgesuchten Chören, haben schon viel Anregung gebracht, den freundschaftlichen Gedankenaustausch zwischen den Chorleiter:innen gefördert und somit den Chören selbst Hilfe gegeben, so etwa:

  • 1962 in Regensburg, 1964 in Kiedrich, 1967 in Limburg, 1971 in Speyer, 1973 in Mülheim/R. und in Rottenburg, 1976 in Limburg und Regensburg, 1982 in Würzburg, 1985 in Windsbach, 1989 in Mainz, 1990 in Köln, 1993 in Regensburg, 1994 in Mainz, 1996 in Augsburg, 1997 in Trossingen; 1999 große Hospitationsreise nach Großbritannien; 2001 Jubiläum „50 Jahre Deutscher Chorverband PUERI CANTORES“ mit bundesweitem Aktionstag und Chorleiterfestwochenende in Mainz im Mai; Lörrach 2005 Workshop mit Uli Führe; Bensberg 2006 Fortbildung im Kardinal-Schulte-Haus mit Eberhard Metternich, Gerd-Peter Münden, Uli Fricker, Nicola Löffler, Meinrad Walter;
  • In jüngerer Vergangenheit fanden mehrtägige, deutschlandweite Fortbildungen 2013, 2017 und 2019 statt. Seit Beginn der Corona-Pandemie geht der Verband neue Wege (bspw. große Online-Fortbildung zum „Freiburger Kinderchorbuch 2“ 2021. Seit Anfang 2023 sorgt das Weiterbildungsprogramm „Support vor Ort“ mit individuellen Coachings, Austauschrunden, Materialen und einer Podcast-Reihe für Unterstützung der Chorleitenden.

Aufnahme in den Verband können alle kirchlichen jungen Chöre in Deutschland finden, sofern die Oberstimmen (Sopran/Alt) von Jugendlichen (Knaben oder Mädchen) gebildet werden.