Proben bleibt wichtig
Corona-Pandemie: Ergebnis einer Chor-Umfrage von ACV und Pueri Cantores
Regensburg/Köln (17.11.2020). Katholische Kirchenchöre in Deutschland setzen viel daran, den Probenbetrieb am Laufen zu halten. Das ist das Ergebnis einer Umfrage, die der Allgemeine Cäcilien-Verband für Deutschland (ACV) und der deutsche Chorverband Pueri Cantores vom 20. August bis 15. Oktober vor Beginn des derzeitigen Teillockdowns durchgeführt haben. Zu der Umfrage hatte es insgesamt rund 1200 Rückmeldungen gegeben. Ziel der Umfrage war es, die bisherigen Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die katholischen Chöre der beiden Dachverbände zu erfassen.
Zum Ende der Befragung (15. Oktober 2020) gibt die Hälfte der Teilnehmenden (52 Prozent) an, dass aktuell physisch geprobt wird. Nur ein kleiner Teil (vier Prozent) probt digital oder digital und physisch. Ein großer Teil der Befragten (44 Prozent) gibt an, dass derzeit nicht geprobt wird bzw. kann die Frage nicht beantworten. Bei der Frage, wo derzeit physisch geprobt wird, überwiegt als Probenort die Kirche, gefolgt vom eigentlichen Probenraum. An dritter Stelle (zwölf Prozent) wird angegeben, dass draußen (outdoor) geprobt wird. In zusätzlichen Probenräumen, ob angemietet oder gratis, probt nur ein geringer Teil der Chöre (fünf Prozent). Bei den Chören, bei denen physische Proben stattfinden, ist die Probenteilnahme gemischt. Am häufigsten (42 Prozent) wird angegeben, dass die Probenteilnahme bei 80 bis 100 Prozent liegt, es geben aber auch 20 Prozent der Befragten an, dass die Probenteilnahme bei unter 40 Prozent liegt.
„Die Proben sind das musikalische Herzstück unserer Chorarbeit. Die soziale Komponente – gerade in Zeiten einer globalen Pandemie – spielt jedoch ebenfalls eine große Rolle“, betont Judith Kunz, Präsidentin von Pueri Cantores. Singen im Chor schaffe ein Gefühl der Zugehörigkeit und des Zusammenhalts der Menschen untereinander. Dem stimmt auch ACV-Präsident Marius Schwemmer und ergänzt, dass die Chorverbände gefordert seien, organisatorische und inhaltliche Hilfestellungen für den Neustart von Chören, die derzeit und vielleicht auch noch länger pausieren müssen, zu geben. Kunz und Schwemmer sehen das gemeinsame Hygienekonzept für kirchliche Chöre als bewährt an, da sich das kirchliche Chorwesen seit der Wiederaufnahme der Proben nicht als Infektionscluster- und Spreaderplattform entwickelt habe. Das Hygienekonzept habe vielmehr bei denen, die es eingehalten haben, seine volle Wirkung gezeigt.