Geschichte

Der Deutsche Chorverband Pueri Cantores besteht seit 1951 und wird heute von ca. 480 kirchlichen Chören (Knaben-, Mädchen-, Kinder, und Jugendchöre) mit mehr als 20.000 Sängerinnen und Sängern getragen (Stand: Januar 2024). Er ist Teil des Internationalen Pueri Cantores Verbands (FIPC) mit weltweit mehr als 40.000 Sängerinnen und Sängern auf allen Kontinenten, der 1947 in Frankreich gegründet wurde. Seit seiner Gründung hat sich der deutsche Verband zum mitgliederreichsten Nationalverband innerhalb der FIPC entwickelt.

Den Vorsitz des Deutschen Chorverbands Pueri Cantores übernahm zuerst der Mainzer Domkapellmeister Prof. Dr. Georg Paul Köllner, von 1963 an der Rottenburger Domdekan Prälat Dr. Hubert Wurm, ab 1972 der Würzburger Domkapellmeister Siegfried Koesler. Von 1984 bis 1995 leitet der Essener Domkantor Georg Sump den Verband, von 1995 bis 2007 Diözesankirchenmusikdirektor Wilm Geismann aus Freiburg, 2007 bis 2019 Matthias Balzer aus Trier. Von 2019 bis 2023 war Judith Kunz, Domchordirektorin in Limburg, die erste weibliche Präsidentin. Seit September 2023 steht Elisabeth Lehmann-Dronke (Erfurt) an der Spitze des Verbands.

Die Deutsche Bischofskonferenz unterstützt und fördert die Arbeit des Verbands. Fast alle deutschen Bistümer haben einen bischöflichen Beauftragten für Pueri Cantores ernannt, der Sitz und Stimme im Nationalkomitee des Verbands hat. In den Diözesen Rottenburg-Stuttgart, Regensburg, Paderborn, Limburg, Freiburg, Trier, Köln, Speyer, Mainz, München und Freising, Passau, Münster, Würzburg sowie im Zusammenschluss für die Region-Ost bestehen bereits Diözesanverbände. Weitere Gründungen sind in Planung.

Übersicht über vergangene Chortreffen und -feste:

  • deutsche Chortreffen in Essen (1965, 1986), Rom (1967), Köln (1998), Münster (2008), Würzburg (2011), Trier (2015) und Paderborn (2019), jeweils mit 1.500 bis 4.000 Teilnehmern.
  • internationale Chortreffen in Rom (1951), Köln (1953), Rom (1954), Paris (1956), Lourdes (1958), Rom (1969/61), Madrid (1963), Loreto-Rom (1964), Rom (1967), Würzburg (1970), s`Hertogenbosch (1972), Rom (1974/75), London (1976), Wien (1978), Rom (1980/81), Brüssel (1982), Paris (1985), Rom 1988/89), Maastricht (1990), Salamanca (1991), Rom (1993/94), Kanada (1995), Salzburg (1996), Barcelona (1998), Rom (2000), Lyon (2002), Köln (2004), Rom (2005/2006), Krakau (2007), Stockholm (2009), Rom (2010/2011), Granada (2012), Washington D.C. (2013), Paris (2014), Rom (2015/2016), Rio de Janeiro (2017), Barcelona (2018), Florenz (2022) und Rom (2023/2024),  jeweils mit 3.000 bis 12.000 Teilnehmern.
  • Spartentreffen der deutschen Mädchen-, Knaben- und Jugendchöre u.a.:
    Knabenchortreffen in Mainz (1991), Köln (2013), Würzburg (2017) und Essen (2022)
    Mädchenchortreffen in Hildesheim (1981), Altötting (1983), Limburg (1988), Fulda (1994), Paderborn (2013) und Rottenburg (2017)
    Jugendchortreffen in Friedrichshafen (1993), Kevelaer (2000), Speyer (2013), Regensburg (2017) und Münster (2023)
    Jeweils mit 250 bis 800 Teilnehmern.

Chorleitertagungen, die auch immer als Weiterbildungsveranstaltungen genutzt werden, meist in Verbindung mit Hospitationen bei ausgesuchten Chören, haben schon viel Anregung gebracht, den freundschaftlichen Gedankenaustausch zwischen den Chorleiter:innen gefördert und somit den Chören selbst Hilfe gegeben, so etwa:

  • 1962 in Regensburg, 1964 in Kiedrich, 1967 in Limburg, 1971 in Speyer, 1973 in Mülheim/R. und in Rottenburg, 1976 in Limburg und Regensburg, 1982 in Würzburg, 1985 in Windsbach, 1989 in Mainz, 1990 in Köln, 1993 in Regensburg, 1994 in Mainz, 1996 in Augsburg, 1997 in Trossingen; 1999 große Hospitationsreise nach Großbritannien; 2001 Jubiläum „50 Jahre Deutscher Chorverband PUERI CANTORES“ mit bundesweitem Aktionstag und Chorleiterfestwochenende in Mainz im Mai; Lörrach 2005 Workshop mit Uli Führe; Bensberg 2006 Fortbildung im Kardinal-Schulte-Haus mit Eberhard Metternich, Gerd-Peter Münden, Uli Fricker, Nicola Löffler, Meinrad Walter;
  • In jüngerer Vergangenheit fanden mehrtägige, deutschlandweite Fortbildungen 2013, 2017 und 2019 statt. Seit Beginn der Corona-Pandemie geht der Verband neue Wege (bspw. große Online-Fortbildung zum „Freiburger Kinderchorbuch 2“ 2021. Seit Anfang 2023 sorgt das Weiterbildungsprogramm „Support vor Ort“ mit individuellen Coachings, Austauschrunden, Materialen und einer Podcast-Reihe für Unterstützung der Chorleitenden.

Aufnahme in den Verband können alle kirchlichen jungen Chöre in Deutschland finden, sofern die Oberstimmen (Sopran/Alt) von Jugendlichen (Knaben oder Mädchen) gebildet werden.