Nachdem sich die 1.600 jungen Sängerinnen und Sänger, die im Rahmen des Jugendchorfestivals des deutschen Chorverbandes „Pueri Cantores“ in Münster waren, auf den Heimweg gemacht hatten, kamen die Mitglieder des Verbandes zu ihrer jährlichen Versammlung zusammen – diesmal im münsterischen Priesterseminar Borromaeum. Dabei wählten sie turnusgemäß ein neues Präsidium, an dessen Spitze die Kirchenmusikerinnen und Kirchenmusiker die Erfurterin Elisabeth Lehmann-Dronke stellten.
Die Mitbegründerin des Regionalverbands „Pueri Cantores Ost“, der die (Erz-)Bistümer Berlin, Dresden-Meißen, Erfurt, Görlitz und Magdeburg umfasst, löst damit die bisherige Präsidentin Judith Kunz, Domchordirektorin in Limburg, ab. Zu ihren Vizepräsidenten wurden Matthias Balzer (ehm. Kirchenmusikreferent und Leiter der bischöflichen Kirchenmusikschule im Bistum Trier) und Harald Martini (Leiter der Essener Domsingknaben und der Domsingschule) gewählt. Geistlicher Beirat bleibt Dr. Marius Linnenborn, Leiter des Deutschen Liturgischen Instituts.
In das neunköpfige Präsidium wurden neben Vorstand und Geistlichem Beirat als weitere Mitglieder gewählt:
– Florian Brachtendorf (Bezirkskantor am Rheingauer Dom in Geisenheim und Vorsitzender des DV Limburg)
– Patrick Cellnik (Domkantor in Paderborn)
– Melanie Jäger-Waldau (Münsterkantorin am Überlinger Münster und Präsidentin des DV Freiburg)
– Gregor Knop (Regionalkantor in Bensheim und Vorsitzender des DV Mainz)
– Andreas Müller (Kirchenmusiker in der Pfarrei St. Martinus und Ludgerus in Sendenhorst und Vorsitzender des DV Münster)
Der neuen Präsidentin liegt besonders die Entwicklung der bewährten Chorfeste unter sich wandelnden Rahmenbedingungen am Herzen: „Nach dem Jugendchorfest in Münster wünsche ich mir, dass Pueri Cantores wie eine Himmelsleiter weitergeht, auf der Kinder und Jugendliche durch die Kirchenmusik im Glauben wachsen können. Über das gemeinsame Singen qualifizierter Musik kann bei jungen Menschen die Haltung der Offenheit für den Anderen, für Neues und Bewährtes, Fremdes und Bekanntes gefördert werden“, erklärt Elisabeth Lehmann-Dronke.
Die Mitglieder des Verbandes beschlossen außerdem eine Satzungsänderung, nach der weiterhin alle Chorgattungen im Präsidium repräsentiert sein sollen, die Besetzung paritätisch erfolgen soll und mindestens ein Platz in dem Gremium von einer Person besetzt werden soll, die vor weniger als fünf Jahren ihre Ausbildung beendet hat.
Letzteres erfüllt Patrick Cellnik: Der 30-Jährige ist seit 2021 Domkantor in Paderborn und leitet die Mädchenkantorei am Paderborner Dom. Ab dem Wintersemester 2023/24 unterrichtet er im Rahmen zweier Lehraufträge Chorleitung und Kinderchorleitung an der HfM Detmold. „Singende Kinder sind unsere Zukunft“, betont Cellnik. „Ich möchte mich im Verband dafür engagieren, dass dies immer wieder klar wird und wir auch in Zukunft den Kindern Räume schenken können, in denen sie ihre Stimme und (Kirchen-)Musik entdecken können.“
Im Rahmen der Sitzung wurde natürlich die bisherige Präsidentin, Judith Kunz, unter stehenden Ovationen verabschiedet. Auch den übrigen scheidenden Präsidiums-Mitgliedern wurde feierlich Dank für das große ehrenamtliche Engagement ausgesprochen. Die Vorstands-Ämter bedürfen noch der Genehmigung der Deutschen Bischofskonferenz. Der Geistliche Beirat wird der DBK zur Ernennung vorgeschlagen.
Text in Teilen Pressestelle Bistum Münster / Ann-Christin Ladermann, Ergänzungen Anna-Kathrin Dietrich (Pueri Cantores)
Fotos: Marius Jacoby, Münster