Vom 25. – 29. August 2021 tagte die Generalversammlung des Internationalen Verbands Pueri Cantores (FIPC) im Priesterseminar in Limburg. Etwa 20 Vertreter/innen der Nationalverbände kamen zusammen. Wichtigster Tagesordnungspunkt waren die Neuwahlen des Präsidiums.

Ursprünglich wollten sich die Mitglieder der „General Assembly“ bereits im August 2020 in Limburg treffen; aufgrund der Corona-Pandemie fand die Sitzung im vergangenen Jahr dann allerdings ausschließlich digital statt. Mit nun einem Jahr Verspätung konnte die Präsidentin des Deutschen Chorverbands Pueri Cantores, Judith Kunz, nun endlich die Teilnehmenden in „ihrem Limburg“ begrüßen. Seitens des Gastgeber-Verbands ebenfalls anwesend waren Matthias Balzer (Vize-Präsident des Deutschen Verbands und 1. Vize-Präsident des FIPC), Dr. Marius Linnenborn (Geistlicher Beirat des Deutschen Verbands und Mitglied der internationalen AG Spiritualität), Gabriele Sichler-Karle (Leiterin Musik AG Deutschland und Leiterin der internationalen Musik AG) sowie Anna-Kathrin Dietrich (Geschäftsführerin des Deutschen Verbands).

Besonders an der Tagung im Priesterseminar war, dass neben den rund 20 persönlich anwesenden Personen zeitweise und je nach Tag und Tagesordnungspunkt bis zu 20 weitere Personen aus der ganzen Welt per Videokonferenz zugeschaltet waren. So waren beispielsweise der Präsident der US-amerikanischen Förderation Paul French sowie deren geistlicher Assistent Fr. James Colon, die kanadische Präsidentin Louise Marie Desbiens, der indische Präsident Joe Cordo mit seiner Ehefrau und weitere Vertreter/innen aus Ruanda, Haiti, Brazilien u.v.m. zugeschaltet. Trotz der unterschiedlichen Muttersprachen und der Technik-Barriere lief die Sitzung überraschend reibungslos und es blieb sogar Zeit für Späße – etwa als gerade der Präsident Ruandas über ein anstehendes großes afrikanisches Chortreffen sprach und dann die Internet-Verbindung ins Stocken geriet und somit sein Vortrag ungewollt komisch wurde.

Nachdem am Mittwoch und Donnerstag der Vorstand bzw. die einzelnen Arbeitsgruppen getagt hatten, kamen ab Freitag dann auch alle weiteren Delegierten der verschiedenen Nationalverbände zusammen. Persönlich anwesend sein konnten neben den Verteter/innen aus Deutschland noch Personen aus der Schweiz, Österreich, Belgien, Schweden, Frankreich, Spanien und Italien. Am Freitagabend gestalteten 13 Sängerinnen des Kammerchores der Mädchenkantorei unter der Leitung von Judith Kunz ein Kurzkonzert im Limburger Dom. Im Anschluss daran führten zwei Nachtwächter die Teilnehmer/innen in zwei Gruppen im Rahmen einer Stadtführung durch das nächtliche Limburg. Der gemeinsame Ausklang des Tages fand in einem italienischen Restaurant statt, eines der alten Fachwerkhäuser, die zuvor bei der Führung bestaunt wurden.

Am Samstag stellte die internationale Arbeitsgruppe für Festivals dann die aktuellen Entwicklungen hinsichtlich des in Florenz geplanten Chorfestivals vor: Nachdem die Veranstaltung Corona-bedingt zweimal verschoben werden musste, soll das Festival 2022 nun definitiv stattfinden. In Italien wurde zwischenzeitlich ein sogenannter „green pass“ eingeführt, d.h. Veranstaltungen können nur nach Nachweis einer Impfung oder Genesung bzw. negativem Testergebnis besucht werden.

Im Rahmen der Neuwahlen am Samstag wurden in ihren Ämtern bestätigt bzw. neu-gewählt:

Jean Henric (Frankreich) – Präsident

Matthias Balzer (Deutschland) – 1. Vize-Präsident

Joe Cordo (Indien) – 2. Vize-Präsident

Fr. James Colon (USA) – Geistlicher Assistent

Alberto Veggiotti (Italien) –  Sekretär

Gian Luca Paolucci (Italien) – Schatzmeister

Als neue enge Mitarbeiter des Führungsgremiums des FIPC vorgestellt wurden der Franzose Emmanuel Caizac, der künftig die Außenkommunikation insbesondere über Verbandswebseite und soziale Medien für den Internationalen Verband übernehmen wird. Außerdem wird Joao Carlos Rosolini (Brazilien) ab sofort Übersetzungsaufgaben für den Verband übernehmen. Der gebürtige Italiener spricht u.a. Englisch, Französisch, Deutsch, Italienisch und Portugiesisch.

Neben den Wahlen war ein weiterer wichtiger Tagesordnungspunkt das Thema Prävention. Auch auf Eingabe des Deutschen Verbands hin wurde im Vorfeld der Sitzung ein erster Vorschlag für ein Präventionskonzept für Veranstaltungen des Internationalen Verbands sowie eine Vorlage für die einzelnen Nationalverbände erarbeitet. Über dieses wurde in Gruppen (auch mit den digital Teilnehmenden) beratschlagt und diskutiert. Die Dokumente fanden allgemein großen Anklang und werden nun weiter bearbeitet und in verschiedene Sprachen übersetzt.

Nachdem bereits am Samstag Mittag gemeinsam geprobt worden war, wurde am Abend dann Gottesdienst gefeiert (Zelebrant em. Weihbischof Gerhard Pieschl aus Limburg + Konzelebrant Mons. Robert Tyralla aus Krakau). 12 Mitglieder der Mädchenkantorei am Limburger Dom gestalteten die Messe unter Leitung von Domchordirektorin Judith Kunz mit. Im Anschluss an den dreisprachigen Gottesdienst in der Kapelle des Priesterseminars wurde dann ebendort der langjährige Verbands-Sekretär Willi Oeschger (Schweiz) feierlich verabschiedet. Nach nunmehr 21 Jahren als Sekretär des internationalen Verbands gab er diesen Posten an den Italiener Alberto Veggiotti ab. Jean Henric und Matthias Balzer hielten auf Französisch und Englisch eine Laudatio auf die Leistungen von Willi Oeschger und betonten, dass seine vielseitigen Begabungen (u.a. spricht Willi Oeschger 6 Sprachen) dem Verband fehlen werden. minutenlanger Applaus der anwesenden Vertreter/innen der Nationalverbände bestätigten, wie hoch geschätzt die Arbeit von Herrn Oeschger war und ist.

 

Bericht: Anna-Kathrin Dietrich