Vom 19. – 20. September 2021 tagte die Vollversammlung des Deutschen Chorverbands Pueri Cantores in den Räumlichkeiten der Kölner Dommusik. Über 40 Teilnehmende aus fast allen deutschen Bistümern waren erstmals seit Beginn der Pandemie wieder an einem Ort versammelt. Besonderer Tagesordnungspunkt war die Verleihung der Orlando di Lasso Medaille an Vize-Präsident Matthias Balzer (mehr dazu hier).
Bereits beim Steh-Kaffee vor offiziellem Sitzungsbeginn konnte man (trotz Masken!) durchweg fröhliche und dankbare Gesichter erkennen. Trotz der Hygienemaßnahmen vor Ort waren die Mitglieder des Nationalkomitees durchweg froh, sich endlich wieder persönlich zu begegnen.
Der erste Sitzungsteil am Sonntagnachmittag beschäftigte sich vor allem mit dem anstehenden Internationalen Chorfestival in Florenz. Dieses musste pandemiebedingt nunmehr zweimal verschoben werden und soll nun vom 13. – 17. Juli 2022 in Florenz stattfinden. Italien hat, ähnlich wie Deutschland, eine „3G“-Regelung für Veranstaltungen erlassen, was sowohl dem italienischen Organisationsteam als auch den teilnehmenden Chören eine gewisse Planungssicherheit gibt. Die Teilnehmendenzahl wurde insbesondere aufgrund des großen Abschlussgottesdiensts auf 2.500 Personen begrenzt. Aktuell können sich die angemeldeten Chöre mit finalen Anmeldezahlen zurückmelden. Neuanmeldungen werden dann im Laufe des Oktober möglich sein.
Nach Ende des ersten Sitzungstags führten Domkapellmeister und Leiter der Kölner Dommusik Prof. Eberhard Metternich und Domkantor Oliver Sperling die Teilnehmenden durch die Räumlichkeiten der Kölner Dommusik. Mit großem Interesse wurden insbesondere die neu geschaffenen Probensääle und -räume von den Kolleg/innen begutachtet. Im Anschluss an die Führung feierten die Anwesenden gemeinsam Gottesdienst (Zelebrant: Dr. Marius Linnenborn, geistlicher Beirat des Deutschen Chorverbands Pueri Cantores) in der Kirche Christi Auferstehung. Nicht zuletzt fand auch die Architektur der Kirche (Gottfried Böhm, erbaut 1968 – 1970) großen Anklang.
Am Abend wurde dann gemeinsam gegessen; besonders in diesem Teil der Zusammenkunft zeigte sich, wie wichtig die informellen Gespräche am Rande einer Tagung sind und was in den letzten 1.5 Jahren so gefehlt hat. Hier stand insbesondere der Austausch über die Sorgen und Nöte der Chorleiter/innen während der Corona-Pandemie im Vordergrund.
Am Montag morgen startete die Sitzung mit einem spirituellen Impuls von Dr. Marius Linnenborn. Präsidentin Judith Kunz bat im Anschluss, für die meisten Teilnehmenden völlig überraschend, Dr. Marius Schwemmer auf die Bühne. Der Präsident des Allgemeinen Cäcilien-Verbands für Deutschland verkündete, dass Matthias Balzer die Orlando di Lasso -Medaille verliehen werde. (Einen ausführlichen Bericht zur Verleihung lesen Sie hier.) Nach einer unterhaltsamen und versierten Laudatio von Prof. Eberhard Metternich nahm Matthias Balzer unter tosendem Beifall Urkunde und Medaille von Dr. Marius Schwemmer entgegen.
Weiterer wichtiger Tagesordnungspunkt am Montag war erneut das Thema Prävention von Missbrauch und sexualisierter Gewalt. Nachdem die Diözesanverbände Pueri Cantores bereits seit dem Frühsommer an Ihren eigenen Institutionellen Schutzkonzepten arbeiten, soll die Mitgliedschaft der Chöre im Verband künftig auch an die Bedingung geknüpft sein, dass jeder Chor ein eigenes Institutionelles Schutzkonzept erarbeitet (oder bestätigt, dass er bereits eines erarbeitet hat). Nähere Infos werden die Mitglieder noch erhalten. Nach einem gemeinsamen Mittagessen endete die diesjährige Versammlung. Die nächsten Sitzungen des Nationalkomitees sollen 2022 in Essen und 2023 in Münster, jeweils im Anschluss an eines der ChorART-Festivals stattfinden.
Fotos: Jennifer Kiowsky – www.juicy-pictures.com